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Andrej - Brave Vögel tun das nicht (Blain Rock 3)

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Veröffentlichung: 14.5.2022

Seitenzahl der Print-Ausgabe: 273 Seiten

Formate: Kindle Ausgabe und Taschenbuch

Verkauf durch: Amazon Media EU S.à r.l.

Sprache: Deutsch

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Die Lage in Blain Rock spitzt sich zu!

Es gibt neue Angriffe, aber auch erste Hinweise und Theorien zu den Bedrohungen

für die Gemeinschaft.

Mitten in all diesen sich überschlagenden Ereignissen stecken zwei vollkommen unterschiedliche Männer, die nicht miteinander oder den aufkeimenden Gefühlen 

zueinander gerechnet haben.

Kann Andrej, Berater des Clanführers der Winged Hunter, wirklich tun, was er immer selbst von sich behauptet? 

Kann er die gelernten Konventionen seiner Art abstreifen und Grenzen überschreiten?  Vielleicht mit der richtigen Hilfe?

Die Antworten auf diese Fragen werden es sein, die für Sage alles verändern könnten. 

Nicht mehr nur der Arzt zu sein, dem die Bewohner von Blain Rock vertrauen, klingt mit einem Mal wieder verlockend und eigentlich auch nach einer Menge Spaß.

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"Andrej" ist der dritte Band der Bain-Rock-Reihe. Einer Reihe in der ihr auf Gestaltwandler und homoerotische Liebe, mit vielleicht sogar der ein oder anderen expliziten Szene, trefft. Was es jedoch nicht gibt sind Gefährtenbindungen, M-Preg oder die üblichen Rollenverteilungen ala Alpha und Omega.
In Blain Rock leben Personen wie du und ich, also … na ihr versteht schon.

Jeder Band geht auf ein anderes Paar ein und kann eigenständig gelesen werden. Um die Rahmenhandlung zu verstehen, empfehlen wir jedoch die Bände in der Reihenfolge ihres Erscheinens zu lesen.

Leseprobe:

 

Erneut spüre ich das Lächeln auf meinen Lippen, als er sich nun doch zum ersten Mal leicht regt, allerdings nur um sich fast noch ein bisschen mehr an mich zu schmiegen. Was mich zurück zu meinen eigentlichen Gedanken und Gefühlen bringt, die sehr … verwirrend sind.

Ich bin eine solche Nähe nicht gewohnt. Um ehrlich zu sein habe ich mir über eine solche Situation bisher noch nicht einmal Gedanken gemacht. Körperliche Nähe kenne ich nur von den wenigen Umarmungen mit Graham und Avery, vorrangig mit Avery. Ob meine Mutter mich jemals in den Arm genommen hat, kann ich nicht mehr sagen, aber dieses Kapitel ist für mich auch eins das ich nicht mehr gerne hervorhole. Jedenfalls ist das hier, neben einem anderen Menschen und dabei spielt es keine Rolle, dass es sich dabei um einen Mann handelt, absolutes Neuland. Es sollte vermutlich auch eine Rolle spielen, dass Sage ein Mann ist. Es würde für andere eine Rolle spielen, vermute ich. Allerdings geht es hier erst einmal vorrangig um meine mangelnden bis nicht vorhandenen Erfahrungen mit solch zwischenmenschlichen Verbindungen. Hatte dieser Kuss etwas zu bedeuten? Mir ist natürlich durchaus bewusst, dass Sage ein gewisses Interesse an mir hegt. Er hat nicht wirklich ein Geheimnis daraus gemacht und ich muss ebenfalls zugeben, dass ich die Verabredung mit ihm sehr genossen habe. Er ist ein interessanter Mann und so vollkommen anders als die Personen mit denen ich sonst zu tun habe. Der Doc ist so eine offene Persönlichkeit, er sagt was er denkt und weiß was er vom Leben erwartet. Um ehrlich zu sein macht ihn das in meinen Augen sehr attraktiv. Ein Adjektiv, das sich selbst in meinen Gedanken ungewohnt anfühlt, aber mir hier doch sehr passend erscheint. Es ist nicht das erste Mal, dass ich mir Gedanken zu Sage mache. Ich bin mir selbst gegenüber immer ehrlich und kann mir eingestehen, dass das Interesse beidseitig vorhanden ist. Allerdings macht mich diese Erkenntnis nach wie vor nervös. Ich habe keinerlei Erfahrungen in diesem Bereich, wie meine nahezu nicht vorhandene Reaktion auf den Kuss unschwer bewiesen hat. Sage hat es nicht thematisiert. Er hat mich angelächelt und es sich noch einmal an meiner Seite und auf meiner Schulter gemütlich gemacht, noch bevor ich wirkliche verstanden hatte, was da gerade passiert ist.

Die Frage bleibt also, ob dieser Kuss für ihn etwas bedeutet hatte? Wenn ja, wie stehe ich dann dazu und was bedeutet allein schon die Tatsache, dass ich mir so viele Gedanken drüber mache?

 

Ich kann mir ein leises Seufzen nicht verkneifen, was Sage dazu bringt, den Arm um meine Taille ein bisschen anzuspannen. Wieder entlockt mir diese Reaktion ein Lächeln und bevor ich es merke schiebe ich ihm ein paar Strähnen seiner mahagonifarbenen Locken aus dem Gesicht. Er sieht so friedlich aus, wirkt entspannt und irgendwie glücklich. Natürlich ist es vermessen zu glauben, dass ich solch tiefe Gefühlsregungen auf einem schlafenden Gesicht ablesen kann, zumal ich dies aus dieser Position nicht einmal richtig sehe. Aber auf mich wirkt er so und erstaunlicherweise lässt mich allein die Vorstellung entspannen, dass er zufrieden ist, hier und bei mir. Ich habe noch so viele Fragen, an ihn, aber vor allem an mich selbst. Jedoch versuche ich diese für den Moment auszublenden, denn ich spüre dass ich nicht weiterkomme und wenn ich ehrlich zu mir bin, will ich diesen Moment vielleicht einfach genießen und vielleicht ein kleines bisschen auch ergründen wie ich mich damit fühle, mit der Nähe und ihm.

 

Ich habe mir ziemlich viel Zeit zum Ergründen meiner Gefühle genommen und ihn dabei vielleicht ein bisschen länger und ausführlicher betrachtet, als es angemessen wäre. Es hat mir aber immerhin geholfen zu zwei neuen Erkenntnissen zu gelangen. Erstens bin ich mir nun sicher, dass es vollkommen korrekt war Sage als attraktiv zu beschreiben und zwar nicht nur seinen Charakter betreffend. Zweitens fühle ich mich in seiner unmittelbaren Nähe sehr wohl. Ich weiß nach wie vor nicht, ob diese Erkenntnis irgendeinen Belang haben wird, aber sein kleinerer Körper passt erstaunlich gut an meine Seite und die Wärme die er ausstrahlt ist angenehm. 

Um meine Finger zu beschäftigen, widme ich mich seit einigen Minuten meinen Akten. An diese konnte ich leider nicht selbstständig gelangen, nicht ohne Sage zu wecken und musste daher die Hilfe von Darla in Anspruch nehmen, als sie kurz nach dem Rechten sehen wollte. Die Krankenschwester hat nichts gesagt, aber das wissende Grinsen und ihre Blicke haben mir warme Wangen beschert. Ich fürchte, dass ich etwas rot geworden bin, was mir furchtbar peinlich war. Allerdings war mir diese Unannehmlichkeit deutlich lieber als die Alternative, denn selbst Darla hat leise zugegeben, dass er die Ruhe gebrauchen kann und seine Grenzen wohl nicht zum ersten Mal deutlich strapaziert hat. Ihre Ehrlichkeit hat sie in meiner Gunst noch etwas mehr steigen lassen, auch wenn ich Sage wohl besser nichts von unserem kurzen Austausch erzähle. Worum sie mich auch gebeten hat.

 

"Habe ich dir nicht Ruhe verordnet?" Seine Stimme ist noch ein bisschen belegt und leise, dennoch erschreckt sie mich. Ich habe nicht wahrgenommen, dass er aufgewacht ist.

"Ich halte Ruhe, ganz wie mir verordnet wurde", erkläre ich ruhig, aber mit einem sanften Lächeln auf den Lippen, während er schon seine Finger über die Bettdecke zu einer der Akten schiebt und dieser einen kleinen Schubs gibt. Um ein Haar wäre sie von meinem Schoß und damit dem Bett gerutscht, aber ich kann sie noch auffangen. Als ich mit gehobener Braue zu ihm sehe begegnen sich unsere Blicke.

"Das ist nicht die Form von Ruhe die dir dein Arzt verordnet hat und das weißt du ganz genau."
"Ich bin nicht sehr geübt im Patient sein. Vielleicht beschert mir das mildernde Umstände?" Ein leises schnaubendes Lachen ist meine Antwort, bevor er kurz sein Gesicht in der Bettdecke auf meiner Brust vergräbt und ich nicht verstehe was er von sich gibt.

"Eine Konversation verläuft immer reibungsloser, wenn beide Parteien zu verstehen sind", erkläre ich gutmütig und streiche mit meiner Hand über seine Schulter. Genau deshalb habe ich mir die Akten zur Hand genommen um solch impulsiven Handlungen entgegenzuwirken. 

Als er sich aufrichtet und neben mir auf einem Ellenbogen abstützt werde ich mit einem strahlenden Lächeln belohnt und wieder macht ein einziger Blick wirklich seltsame Dinge mit mir. Kurz huscht mein Blick zu seinen Lippen, bevor ich ihm unverzüglich wieder in die Augen sehe.

"Ich habe nur angemerkt, dass es mir wirklich erstaunlich schwer fällt streng zu bleiben, wenn du so gute Laune hast." Mein erster Impuls ist ihm zu widersprechen, immerhin liege ich im Krankenhaus, wurde verletzt und bin an dieses Bett gefesselt. Aber ich kann ihm nicht widersprechen, denn meine Laune ist trotz allem wirklich gut. Ich fühle mich inzwischen deutlich besser, kann mich bewegen, ohne das jede Bewegung Schmerzen verursacht. Ab und an ziept es noch, aber das kann auch das von Sage angebrachte Pflaster sein.

"Wie fühlt sich die Wunde an?" Seine Frage verursacht, dass ich eine Braue hebe und er kichert leise. "Keine Angst, ich kann keine Gedanken lesen, aber du hast mit deinem Blick fast ein Loch in die Decke gebrannt und dein Lächeln lässt mich auf eine positive Antwort hoffen."

"Tatsächlich fühlt es sich viel besser an, das ist mir allerdings wirklich jetzt erst bewusst geworden." Er richtet sich weiter auf, rutscht aber nicht gleich vom Bett, sondern schieb lediglich seine Beine über die Kante und streckt sich dann ausgiebig.
"War die Arbeit so spannend oder was hat dich so sehr abgelenkt, dass du nicht mal mehr einen Gedanken an den Grund deiner Anwesenheit, in unserem schönen Etablissement, verschwendet hast?" Gerade lenkt mich nur der dünne Streifen freigelegter Haut zwischen seinem weißen T-Shirt und der ebenfalls weißen Hose ab. Ich rufe mich zur Ordnung und richte meinen Blick auf die Akten, die ich dann auch gleich etwas ordentlicher auf meinen Beinen stapele.

"Die Arbeit ist eher stupide. Sie haben mir die guten Akten vorenthalten", gebe ich ohne groß nachzudenken zu und entlocke Sage damit ein Lachen. 

Plötzlich ist er wieder da, stützt sich locker auf eine Hand und beugt sich zu mir runter. Das Lächeln auf seinen Lippen wirkt unglaublich anziehend und doch lässt es mich auch schlucken. Sofort sind da wieder all die Fragen. Was bezweckt er damit? Was erwartet er von mir? Wird er mich noch einmal küssen? Würde es ihm gefallen, wenn ich den Kuss erwidere? Was geht in seinem Kopf vor?

"Du denkst viel zu viel nach, Andrej! Verrat mir nur eine Sache … Hat sich der Kuss gut angefühlt?" Er bewegt sich nicht, sieht mich einfach nur an, offen und mit diesem sanften Lächeln das um seine Lippen spielt. Er wirkt fast so, als wüsste er die Antwort bereits.

"Ja!" Meine Antwort ist natürlich ehrlich und ohne großes zögern.

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